Taekwondo: Alles über die koreanische Kampfsportart
Die koreanische Kampfsportart Taekwondo hat eine weite Verbreitung, so messen sich unter anderem die besten Kämpfer bei der Olympiade. Für Außenstehende mag Taekwondo eine große Nähe zu anderen asiatischen Kampfsportarten, wie Karate und Co. aufweisen – jedoch ist hier Schnelligkeit und Dynamik noch wichtiger als bei anderen Kampfkünsten.
Taekwondo für Kinder: Für welches Alter ist es geeignet?
Viele Eltern stehen vor der Entscheidung, Taekwondo für Kinder ab welchem Alter geeignet?
Taekwondo als solches entstand aus dem japanischen Karate und die Grundsätze sind die Gleichen. Das bedeutet, dass die
Unversehrtheit Eures Kindes an erster Stelle steht, bevor sich absolute Fitness, Prüfungen und andere Ereignisse oder Erfolge einreihen.
Unter anderem deswegen ist Taekwondo ein sehr beliebter Kindersport. Wenn Euer Kind ein gewisses Interesse am Kampfsport zeigt, dürft Ihr den Versuch ruhig wagen.
Vorteile von Kampfsport für Kinder
Die Vorurteile, welche übermäßig besorgte Eltern gegenüber einem Kampfsport für Kinder zu haben, wollen wir hier ein wenig beleuchten.
Das effektive Training der motorischen Fähigkeiten, wie es beim Taekwondo zwangsläufig stattfindet, sorgt besonders im frühkindlichen Alter für eine deutlich verbesserte Koordination und Kondition.
Außerdem wird die bessere Motorik sehr positive Auswirkungen auf andere körperliche Aktivitäten haben, wenn er oder sie später noch etwas anders lernen möchte und die gezielte Förderung der körperlichen Fähigkeiten zieht auch eine Stärkung des Geistes nach sich. Die Kampfkunst legt also einen wertvollen Grundstein in den Punkten Körperbeherrschung, Gleichgewicht und, besonders interessant beim Thema Mobbing, Selbstbewusstsein.
Die Annahme mancher Eltern, ein auf Beintechniken spezialisierter Kampfsport sei zu gefährlich für Kinder, werft Ihr am besten schnell über den Haufen. Im Dojang lernen Eure Kinder nicht, wie sie am besten und am schnellsten zuschlagen, sondern vielmehr dient das gesamte System des Taekwondo dazu, Eurem Kind klarzumachen, dass die körperliche Gewalt die letzte Form der Auseinandersetzung ist. Die genaue Kenntnis des Begriffes „Notwehr“ und Gewaltprävention gehören für die Taekwondo Kinder ebenso zum Training dazu, wie das Aufwärmen.
Die Kinder lernen zudem in einer Gruppe zu funktionieren, mit ihresgleichen umzugehen, Konflikte zu lösen und respektvoll miteinander und mit dem Trainer umzugehen.
Können sich Kinder mit Taekwondo verteidigen?
Taekwondo ist für Kinder genau wie jede andere Kampfsportarten eine vielversprechende Möglichkeit sich in Extremsituationen besser zur Wehr setzen zu können.
Jedoch muss klar gesagt werden, dass ein 5-jähriges Kind gegen einen Erwachsenen nur mit Glück eine Chance hat, wenn wirklich Gefahr droht. Alleine wegen der fehlenden Reichweite.
Taekwondo macht Kinder dennoch wehrhafter und stärkt die Fähigkeit, sich zu verteidigen:
Die koreanische Kampfsportart schafft Selbstvertrauen. Und ein wehrhaftes Kind ist für einen Angreifer oder einen Erwachsenen, der Schlimmes im Sinn hat, ein weniger interessantes Opfer.
Schläge bzw. Angriffe können durch die erlernten Grundtechniken besser abgewehrt werden als ohne Training.
Durch einen Gegenangriff kann Euer Kind möglicherweise den Angreifer überraschen und sich Zeit zur Flucht verschaffen.
Ab welchem Alter kann man Taekwondo erlernen?
Wenn Ihr Euch mit dem Thema Taekwondo Kindertraining befasst, werdet Ihr schnell feststellen, dass viele Taekwondo Vereine schon sehr junge Kids aufnehmen.
Das Mindestalter kann je nach Verein bei 3 Jahren liegen, während andere Vereine bis zum 7. Lebensjahr warten. Wir empfehlen ein Einstiegsalter von 4 bis 5 Jahren.
Generell gibt es keinen Nachteil bei einem geringeren Eintrittsalter. Wenn der Verein auf Kindertraining spezialisiert ist, werden Gruppen gebildet, deren Mitglieder sich im Alter und Kenntnisstand ähnlich sind.
Der Effekt bei einem frühen Eintritt ist also, dass die Taekwondo Kinder gemeinsam mit ihren Erfolgen wachsen können. Das hilft ihnen dabei, langfristige Freundschaften in der Gruppe zu schließen.
Welche Gefahren drohen?
Wie bei allen anderen körperlichen Aktivitäten lässt sich eine Verletzungsgefahr niemals gänzlich ausschließen.
Gefahr durch Verletzungen
Auch wenn die Wahrscheinlichkeit ernsthafter Verletzungen sehr niedrig ist, so kann es doch, gerade in der Anfangszeit, schnell zu einer Zerrung oder Verstauchung kommen.
Diese sind allerdings kein Grund, das Training zu beenden, sondern kommen häufig durch falsch ausgeführte Techniken. Lasst Euer Kind die Verletzung auskurieren und ermutigt es anschließend, einen zweiten Versuch zu machen. Mit steigendem Kenntnisstand sinkt die Gefahr von Verletzungen.
Überforderung des Kindes
Die Überforderung ist zwar eine allgegenwärtige Gefahr, kann aber besonders in einem derart schweißtreibenden Sport wie Taekwondo zum Vorschein kommen. Besonders, wenn Euer Kind seine Zeit bisher lieber vor dem Computer verbrachte, kann die Umstellung schwerfallen und viele Wochen oder sogar Monate harter Arbeit bedeuten. Wenn Euer spross das Handtuch werfen will, sprecht vorher mit dem Trainer, wie groß die Differenzen sind. Bevor Ihr das Training vorschnell abbrecht, denkt daran: Eine Phase der Verzweiflung ist schnell vergessen, wenn sie durch einen Erfolg beendet wird.
Gefahr durch Nahkampf?
Auch solltet Ihr Euch vor Augen führen, dass der Vollkontaktkampf, wie er bei den Olympischen Spielen ausgetragen wird, nicht das Herzstück des Taekwondo Kindertrainings bildet, sondern den Wettkampfathleten vorenthalten bleibt. Möglicherweise gehört Euer spross ja irgendwann zu ihnen, aber diese Entscheidung muss er oder sie zu einem späteren Zeitpunkt selbst treffen.
Fazit: Taekwondo für Kinder geeignet?
Das können wir nur mit einem klaren Ja, beantworten. Denn es geht nicht darum, dass sich die Kinder prügeln oder sich einer größeren Gefahr aussetzen.
Beim Taekwondo werden motorische und geistige Fähigkeiten gefördert.
Kinder lernen, mit anderen Kindern umzugehen und Konflikte (gewaltfrei) zu lösen
Der Sport verschafft dem Kind einen guten Ausgleich zu den Herausforderungen in der Schule
Die Verletzungsgefahr ist bei einem Fußballspiel vermutlich nicht viel größer als beim Taekwondo.
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