Mit Leidenschaft und Disziplin zum Erfolg – Can Cinar im Interview

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Geführt von Christian Berger

Christian Berger:
Can, du hast bereits im Alter von knapp vier Jahren mit Taekwondo begonnen. Was hat dich an dieser Sportart so sehr fasziniert, dass sie dich bis heute begleitet?

Can Cinar:
„Mein Vater, Kemal Cinar, der seit 1984 im Kampfsport aktiv ist, hat mich früh an Taekwondo herangeführt. Schon als kleines Kind habe ich zu Hause mit Kissen und Schlagpolstern gespielt, während ich noch in den Windeln war. Es hat einfach riesigen Spaß gemacht, und das ist in diesem Alter das Wichtigste – der Spaß am Sport. Die Kombination aus Technik, Disziplin und körperlicher Fitness hat mich von Anfang an begeistert. Mein Vater war für mich immer ein großes Vorbild, da er selbst im Landeskader der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo Union aktiv war. Taekwondo ist für mich weit mehr als nur ein Sport – es ist ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens geworden.“

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Europameisterschaft 2017 Ungarn 🇭🇺

Christian Berger:
Du hast es geschafft, vom Anfänger zum deutschen Meister und in die Nationalmannschaft aufzusteigen. Wie hast du diesen beeindruckenden Weg gemeistert?

Can Cinar:
„Es war ein langer, harter Weg, der viel Disziplin erfordert hat. Ich habe enorm viel Zeit ins Training investiert und hatte das Glück, von meinem Vater und hervorragenden Trainern unterstützt zu werden. Jeder Erfolg, wie zum Beispiel der Gewinn der deutschen Jugendmeisterschaft, hat mich motiviert, noch härter zu arbeiten und mich ständig zu verbessern.“

Christian Berger:
Welche Rolle spielten Wettkämpfe wie die Deutschen Meisterschaften und die Europameisterschaft in Budapest für deine sportliche Entwicklung?

Can Cinar:
„Wettkämpfe waren für mich immer eine große Motivation. Sie haben mir gezeigt, wo ich stehe und welches Potenzial in mir steckt. Die Teilnahme an der Europameisterschaft in Budapest 2017 war sicherlich ein Höhepunkt meiner Karriere. Es war eine unvergessliche Erfahrung, mich mit den besten Sportlern Europas messen zu können.“

Christian Berger:
Wie bereitest du dich auf solche großen Turniere vor und welche Herausforderungen musst du dabei bewältigen?

Can Cinar:
„Die Vorbereitung auf große Turniere ist sehr intensiv. Neben dem körperlichen Training spielt auch die mentale Stärke eine entscheidende Rolle. Der größte Druck kommt oft von einem selbst, und es ist eine echte Herausforderung, diesen Druck zu bewältigen und fokussiert zu bleiben.“

Christian Berger:
Neben deinem sportlichen Erfolg hast du mit 21 Jahren bereits dein Abitur abgeschlossen und eine Ausbildung begonnen. Wie schaffst du es, deine sportliche Karriere mit deinen beruflichen Zielen in Einklang zu bringen?

Can Cinar:
„Es ist nicht immer einfach, aber ich habe gelernt, meine Zeit gut zu organisieren. Der Sport hat mir dabei geholfen, diszipliniert und fokussiert zu bleiben, was sich auch positiv auf meinen Alltag und meine Ausbildung auswirkt. Ich sehe mich nicht nur im Sport, sondern auch im täglichen Leben als Vorbild. Es ist mir wichtig, den Menschen zuzuhören, ihnen Ratschläge zu geben und sie zu unterstützen – sei es als Trainer oder im privaten Umfeld.“

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Christian Berger:
Wie läuft die Nachwuchsarbeit hier in der Sportschule Cinar?

Can Cinar:
„Wir wurden vom Landesverband der Nordrhein-Westfälischen Taekwondo Union (NWTU) als Nachwuchsleistungsstützpunkt anerkannt, was zeigt, dass wir hier hervorragende Arbeit leisten. Wir haben viele talentierte Sportler, die wir mit einem durchdachten Trainingsprogramm fördern. Dabei trainieren wir nicht nur Kampfsport, sondern auch Athletik, Schnelligkeit, Kondition und mentale Stärke. Besonders wichtig ist es, den Kindern beizubringen, wie sie ihre Aufregung bei Wettbewerben kontrollieren können. Das erfordert viel Fleiß, Aufmerksamkeit und Vertrauen – sowohl zwischen Trainer und Sportlern als auch untereinander.“

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Can mit dem Nachwuchs!

Christian Berger:
Was ist für dich erfüllender: Deine Zeit als aktiver Kämpfer oder deine jetzige Rolle als Trainer und Coach?

Can Cinar:
„Natürlich ist es einfacher, als Sportler aktiv zu sein, weil man sich nur auf sich selbst konzentrieren muss. Im Zweikampf, der ja ein Einzelsport ist, liegt der Fokus ausschließlich auf der eigenen Leistung und Entwicklung. Als Trainer hingegen trägt man die Verantwortung für alles: von der Trainingsvorbereitung über die Organisation bis hin zur Weiterentwicklung der Athleten und den persönlichen Gesprächen. Das erfordert viel mehr Bereitschaft, Verantwortung und sehr viel Fingerspitzengefühl und Kompetenz.“

Christian Berger:
Vielen Dank für das Gespräch, Can. Es war sehr inspirierend, mehr über deine Erfahrungen und deine Arbeit mit den jungen Sportlern zu erfahren.

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